Ich bin ein absoluter Fan des digitalen Zeitalters und präsentiere inzwischen natürlich zu 99% nur noch digital. Digital präsentieren ist einfach meine Welt. Von mir aus könnte es heute schon 2060 sein, und wir würden alle als Avatare herumlaufen und nur noch im Metaverse abhängen. Leider sind wir noch lange nicht an diesem Punkt, und ich stelle immer wieder fest, wie bescheiden unsere technischen Möglichkeiten tatsächlich sind. Aber ich möchte nicht jammern, sondern gemeinsam mit Ihnen in die Tiefe gehen:
Digital präsentieren – und was Sie wissen sollten, um Ihre Stärken bestmöglich auszuspielen.
Ich bin Parissa Kahvand und spezialisiert auf Präsentationen für B2B. In meiner PowerPoint-Agentur erstelle ich Designs und Sales-Stories für alle Unterlagen, die das Ziel haben, zu verkaufen.
Inhalt, worauf Sie beim Gestalten für das digitale Präsentieren achten sollten:
1. Unterschiedliche Devicegrößen, der Endgegner für coole Gestaltung
Ich kann kaum fassen, wie viele unterschiedliche Gerätegrößen im Umlauf sind. Die Präsentationssoftware kann zwar eine proportionale Skalierung umsetzen, aber das Layout nicht auf alle Bildschirmformate optimal anpassen. Die Anfänge dieser Technologie sieht man im Adobe Acrobat mit dem sogenannten Liquid Layout. Doch daran sieht man auch, wo wir in dieser Entwicklung noch stehen.
Problem mit der Gestaltung fürs digitale Präsentieren:
Sie möchten bei einer Präsentation die volle Wirkung Ihrer Folien entfalten. Sie haben diese auf einem 27-Zoll-Bildschirm erstellt, und alles sieht richtig gut aus. Die Texte haben Sie bewusst kleiner gehalten, um nicht zu viel Platz zu beanspruchen. Ihr Kunde in Mannheim hat jedoch nicht nur eine schlechte Internetverbindung (und ich meine hier das WLAN), sondern nutzt auch einen Laptop mit einem 15-Zoll-Bildschirm.
Das Ergebnis: Der Kunde kann die Texte kaum erkennen. Zusätzlich tritt das Problem auf, dass Ihr Kamerabild während der Präsentation seine Ansicht überlagert. Alles in allem wirkt Ihre Präsentation jetzt unstrukturiert, da der Interessent alles neu anordnen oder ganz nah an den Bildschirm rücken muss – oder Sie bittet, die Ansicht zu vergrößern.
Meine Empfehlung für die Gestaltung:
Denken Sie bei Präsentationen immer an die unterschiedlichen Geräte, die Ihre Kunden verwenden könnten. Von Tablet bis hin zu riesigen Bildschirmen ist alles möglich.
- Gestalten Sie Ihre Präsentation immer ausgehend von kleinen Geräten, wie einem 15-Zoll-Laptop. Wenn das Design für kleinere Bildschirme funktioniert, wird es auf größeren Bildschirmen automatisch optimal dargestellt. Texte sollten klar erkennbar und Bilder sowie Infografiken leicht verständlich sein.
- Nutzen Sie bei Bildschirmen das 16:9-Format, bei Smartphones hingegen ein Hochkant-Layout.
2. Farbdarstellung beim digitalen Präsentieren: Auf manchen Bildschirmen sieht strahlendes Gelb aus wie Eierschale
Eines der größten Probleme ist die Farbdarstellung. Man kann sich einfach nicht auf das Ergebnis verlassen.
Ich arbeite mit einem EIZO-Monitor und habe dadurch eine hohe Kontrolle über die Farben, aber nur bis zur WLAN-Tür.
Früher konnten wir dem Drucker sagen, er solle beispielsweise 10% Gelb verwenden, und es sah fast so aus, wie wir es uns vorgestellt hatten. Heute gibt man 10% Gelb ein, sieht es auf einem Bildschirm gar nicht und auf einem anderen leuchtet es wie die strahlende Sonne. Das macht es schwierig, PowerPoint Designs oder für Google Slides zu entwickeln, das eine konsistente Farbdarstellung bietet.
Das Problem mit den Farben:
Ich sehe häufig bei digital präsentierten Folien sehr kräftigen Farben wie Orange, Grün oder Gelb. Diese Farben sehen auf dem eigenen Bildschirm gut aus. Aber sobald Sie zum Kunden gehen und sein Bildschirm eine hohe Sättigung aufweist, wirken diese Farben oft übertrieben intensiv. Stellen Sie sich vor: Der Kunde wird plötzlich von einem grellen Gelb oder einem giftigen Grün angeleuchtet und soll in dieser Situation auch noch 15 Minuten (so lange dauert ein typischer Sales-Termin) den Text auf der Folie lesen.
Das ist natürlich sehr anstrengend und alles andere als förderlich, wenn Sie Ihr Produkt verkaufen wollen.
Das Gegenteil kann ebenfalls passieren: Zu blasse Farben sind auf manchen Beamern kaum sichtbar, und einige Bildschirme zeigen bei 10 % Gelb nur eine weiße Fläche.
Zum Trost: Eine 100%ige Absicherung ist leider nicht möglich. Ich persönlich arbeite mit einem farbechten Bildschirm von Eizo, und trotzdem sieht es bei mir oft anders aus als beim Kunden. Wir können lediglich versuchen, die Risiken so gut wie möglich zu minimieren.
Meine Empfehlung für Farben:
Natürlich müssen wir Corporate-Farben in Präsentationen verwenden. Wenn diese jedoch sehr strahlend sind, wie Gelb oder Orange, müssen wir flexibel denken.
- Wählen Sie den Hintergrund je nach Inhalt bewusst aus. Enthält die Folie viel Text oder Informationen, nutzen Sie unbedingt weiße oder helle Hintergründe.
- Verwenden Sie kräftige Farben gezielt für Folien mit wenig Text, zum Beispiel als Kapiteltrenner oder für kurze Statements.
So bleibt Ihre Präsentation angenehm und abwechslungsreich – auch auf Bildschirmen mit unterschiedlichen Farbdarstellungen.
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3. Digital präsentieren: Wenn Körpersprache als Faktor wegfällt
Bei normalen Präsentationen vor Ort wirkt der Präsentator durch viel mehr als nur seine Worte: Die Körpersprache, Bewegungen im Raum, Gestik und selbst der persönliche Eindruck spielen eine große Rolle. Im digitalen Raum fällt das alles weg. Der Präsentator ist meistens nur mit seinem Gesicht dabei – klein und irgendwo in der Ecke des Bildschirms. Da stellt sich die Frage: Müssen wir das irgendwie kompensieren, oder müssen wir einfach anders an digitale Präsentationen herangehen?
Nonverbale Kommunikation beim digitalen Präsentieren – Fehlanzeige!
Bei einer digitalen Präsentation fehlt uns der größte Teil der Körpersprache. Wenn man nur das Gesicht sieht, gehen viele nonverbale Signale verloren. Und das macht es schwerer, wichtige Punkte zu unterstreichen oder Emotionen zu zeigen. Gesten, Haltung und Bewegungen, die normalerweise die Aufmerksamkeit lenken, fallen einfach weg.
Auch der Blickkontakt ist schwierig. In einem Meeting schaut man den Leuten ins Gesicht, bei einer Online-Präsentation aber in die Kamera – damit man so tut, als hätte man Blickkontakt. Das wirkt oft gezwungen und unnatürlich, aber leider gehört es dazu.
Technik, die es komplizierter macht
Ein weiterer Punkt ist die Technik. Selbst wenn man das beste Konzept hat, kann eine schlechte Bild- oder Tonqualität alles ruinieren. Schlechte Webcam-Auflösung oder dürftiges Licht können schnell unprofessionell aussehen, und wenn das Mikrofon rauscht oder der Ton schwankt, ist die Geduld der Zuhörer schnell am Ende.
Feedback und Interaktion? Schwierig…
Auch die Rückmeldungen vom Publikum fehlen größtenteils. Bei einem echten Meeting sieht man, ob die Leute lächeln, den Kopf schütteln oder konzentriert gucken. Im digitalen Raum ist das meistens nicht der Fall. Manchmal sieht man die Teilnehmer gar nicht, und selbst wenn, sind die Gesichter oft schwer einzuschätzen. Das erschwert es, spontan auf das Publikum einzugehen und den Stil der Präsentation anzupassen.
Und dann kommt noch dazu: Online sind die Leute schneller abgelenkt. E-Mails, Handys, Kollegen – alles lenkt leichter ab als bei einem Treffen vor Ort. Da muss man sich schon Mühe geben, die Aufmerksamkeit zu halten.
Die Präsentation wirkt einfach anders
Ein großer Punkt ist die fehlende Dynamik. Bei Live-Präsentationen kann man durch den Raum gehen, die Haltung verändern, die Arme weit ausbreiten – das alles sorgt für Präsenz. Im digitalen Raum ist man fest am Schreibtisch gebunden, die Bewegungsfreiheit fehlt. Das kann dazu führen, dass eine Präsentation sehr statisch wirkt und damit auch weniger lebendig.
Technik kann schnell zum Stolperstein werden
Technische Probleme kommen häufig noch dazu. Eine instabile Internetverbindung reicht, um alles zu gefährden. Oder man teilt den Bildschirm und plötzlich geht etwas nicht, die Verbindung hakt, oder das Video läuft nicht richtig. Solche Dinge passieren schnell und werfen einen aus dem Konzept.
Meine Empfehlung: So präsentieren Sie erfolgreich digital
Um das zu vermeiden, müssen wir Präsentationen für den digitalen Raum anders denken:
- Alles muss klar und auf den Punkt sein: Präsentationsfolien sollten übersichtlich und ohne zu viel Text gestaltet werden. Kleine Bildschirme vertragen keine Textwüsten.
- Interaktion einbauen: Um die Aufmerksamkeit zu halten, bauen Sie Fragen oder kleine Interaktionen ein, wie Umfragen. So bleibt das Publikum bei der Sache.
- Gute Technik nutzen: Eine ordentliche Webcam, ein gutes Mikrofon und eine stabile Internetverbindung machen einen riesigen Unterschied.
- Regelmäßig die Teilnehmer aktiv einbinden: Einfach mal nachfragen, ob alles gut zu verstehen ist, oder die Zuhörer im Chat aktiv werden lassen. Das sorgt für ein bisschen mehr Nähe.
- Körperhaltung und Mimik bewusst nutzen: Auch wenn nur ein kleiner Bereich sichtbar ist, hilft es, durch Mimik oder mal eine Handbewegung die Aufmerksamkeit auf wichtige Punkte zu lenken.
Am Ende heißt es: Präsentationen online so zu gestalten, dass sie für den kleinen Bildschirm und die eingeschränkte Aufmerksamkeit funktionieren. Dann klappt’s auch mit der digitalen Bühne!
Fazit: Erfolgreich digital präsentieren
Beim digitalen Präsentieren sind Farben, Interaktion und Formate die drei entscheidenden Faktoren für eine gelungene Darstellung. Farben sollten so gewählt werden, dass sie auch bei unterschiedlichen Bildschirmen nicht zu grell oder blass wirken. Achten Sie darauf, kräftige Töne sparsam und gezielt einzusetzen. Zudem ist es wichtig, die fehlende persönliche Präsenz durch mehr Interaktion auszugleichen – bauen Sie Umfragen ein oder stellen Sie Fragen, um die Aufmerksamkeit der Teilnehmer zu halten.
Ein weiterer Punkt ist das richtige Format: Gestalten Sie Ihre Präsentation so, dass sie auch auf kleineren Geräten, wie Laptops oder Tablets, gut lesbar ist. Auf großen Bildschirmen wirkt es dann automatisch. Wenn diese Elemente gut aufeinander abgestimmt sind, bleibt Ihre Präsentation nicht nur klar und verständlich, sondern erzielt auch im digitalen Raum die gewünschte Wirkung.
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