2. Sales Story und Storytelling in Präsentationen für Unternehmen
Der Begriff „Sales-Story“ könnte an dieser Stelle missverständlich wirken, da ich zuvor betont habe, dass eine Unternehmenspräsentation nicht direkt auf den Verkauf abzielt.
In diesem Zusammenhang bezieht sich die „Sales-Story“ jedoch nicht auf den Verkaufsprozess an sich, sondern auf die Art und Weise, wie ich die Präsentation strukturiere und die Informationen in einer sinnvollen Dramaturgie an die Kunden übermittele. Es geht also darum, in einem gut durchdachten Ablauf festzulegen, wann und wie bestimmte Inhalte präsentiert werden, um das Interesse der Kunden zu wecken und sie gezielt durch die Präsentation zu führen.
Es gibt auch einen entscheidenden Unterschied zwischen Sales Story und Storytelling. Auch hier ist eine kurze Begriffserklärung vielleicht ganz gut:
- Sales Story: Die Sales Story bildet die Struktur der Präsentation und bestimmt die Reihenfolge der Folien. Sie konzentriert sich auf die Förderung eines Produkts oder einer Dienstleistung mit dem Ziel, den Kunden zum Kauf zu bewegen. Dabei stehen Produktmerkmale, Kundenerfahrungen und Problemlösungen im Vordergrund. Die Dramaturgie spielt eine entscheidende Rolle, um die Verkaufsbotschaft überzeugend zu vermitteln.
- Storytelling: Storytelling ist die allgemeine Kunst des Geschichtenerzählens. Es zielt darauf ab, eine emotionale Verbindung zum Publikum aufzubauen und kann genutzt werden, um Werte zu vermitteln, die Markenidentität zu stärken oder zu unterhalten. Es ist möglich, die Produkte und Leistungen eines Unternehmens in eine Geschichte mit Helden und Herausforderungen einzubetten. Solche Präsentationen sind jedoch besonders und zeichnen sich durch einen starken Einsatz von Illustrationen aus.
Jetzt zum Wesentlichen: Warum die Sales-Story wichtig ist:
Oft sehe ich Präsentationen, die 40 Folien umfassen und voller Wiederholungen sind. Ob diese Folienschlacht wirkungsvoll ist, wage ich zu bezweifeln. Man stelle sich vor, man nimmt an einem Meeting teil, in dem eine Firma mit 40 Folien ihre Selbstbeweihräucherung betreibt, alles wiederholt und zudem überfüllte Folien präsentiert.
Solche Präsentationen haben häufig das Problem von Wiederholungen, bei denen auf vielen Folien immer wieder das Gleiche erzählt wird.
Genau hier setzt eine durchdachte Sales-Story an. Sie verhindert unnötige Wiederholungen, indem jede Folie einem klar definierten Thema gewidmet ist und somit präzise und fokussiert bleibt. Dadurch ist sichergestellt, dass nicht auf zehn verschiedenen Folien das gleiche Thema behandelt wird. Jede Folie trägt zur Gesamtstruktur bei und unterstützt die Dramaturgie der Präsentation.
Deshalb muss jede Präsentation eine durchdachte Sales-Story haben.
Sie gibt die Dramaturgie der gesamten Präsentation vor: Wie beginnt und endet die Präsentation, welche Argumente und Informationen werden angeführt, welche Zahlen beeinflussen die Stimmung und was überzeugt die Interessenten – das alles gibt die Sales-Story vor.
Ich stelle hier zwei unterschiedliche Sales-Stories vor: jeweils eine für eine Firmenpräsentation und eine für den Vertrieb.
Bei der Firmenpräsentation geht es, wie bereits erwähnt, primär um Überzeugung und Informationsvermittlung. Ein direkter Kaufdruck ist hier nicht vorhanden, und die Texte sollten dementsprechend nicht aufdringlich gestaltet sein. Formulierungen wie „Kaufen Sie das jetzt“ oder spezielle Sparangebote sind in diesem Kontext nicht hilfreich. Stattdessen sollte der Fokus auf einer ganzheitlichen Darstellung des Unternehmens liegen, bei der alle relevanten Aspekte beleuchtet werden.
In der modernen Version der Firmenpräsentation wird deutlich, wie sich die gesamte Sales-Story verändert, sobald man den Einstieg etwas umstellt. Dann geht es nämlich darum, die eigene Aussage durch alle Aspekte des Unternehmens zu untermauern. Jede Präsentationseinheit ist darauf ausgerichtet, das Vertrauen zu stärken und zu zeigen, dass das Unternehmen in jeder Hinsicht überzeugt – von der Mission über die Produkte bis hin zu den Werten.
Sales-Story: Beispiel für eine Unternehmenspräsentation
Diese Grafik zeigt die Sales-Story für den Verkauf. Man erkennt hier den deutlichen Unterschied zur Unternehmenspräsentation. Nun liegt der Fokus klar auf dem Verkaufen. Einige Teile der Unternehmenspräsentation sind dafür relevant, während andere weniger wichtig sind. Das Bild verdeutlicht, wie unterschiedlich die Sales-Story gestaltet werden kann, je nachdem, ob es um den Aufbau von Vertrauen oder um den direkten Verkaufsprozess geht.
Beispiel Sales-Story für den Verkauf
Noch ein Beispiel für den Unterschied zwischen einer guten Präsentation und einer, die sehr breit streut und keine Zielgruppe definiert hat.
Ein weiteres Beispiel verdeutlicht, warum die genaue Definition der Zielgruppe und ihrer Bedürfnisse so entscheidend ist: Nehmen wir einen Orangensaft, der milder ist als andere. Diese Eigenschaft spricht nur eine spezifische Zielgruppe an. Wenn man nicht den Mut hat, diese klar anzusprechen, und stattdessen versucht, alle Menschen zu erreichen, führt dies zu einer sehr unspezifischen Ansprache. Dadurch verliert man letztendlich die gesamte Wirkung der Verkaufsstrategie. Das Beispiel zeigt, wie die Sales-Story aussieht, wenn man direkt beim Problem startet.
Präsentationen müssen präzise und auf den Punkt gebracht sein. Dazu benötigen die Präsentation eine saubere Struktur (Sales-Story), wer sich vorher damit nicht beschäftigt, verwirrt am Ende sein Publikum. Wer verwirrt, verliert.
Storytelling in Präsentationen für Unternehmen
Die Bedeutung von Storytelling (ist etwas anderes als Sales-Story) in Firmenpräsentationen sollte nicht unterschätzt werden. Eine gut erzählte Geschichte kann die Botschaften Ihres Unternehmens effektiver vermitteln und eine emotionale Verbindung zum Publikum herstellen. Firmenpräsentationen sind eine ausgezeichnete Gelegenheit für Unternehmen, ihre Werte, Ziele und Erfolge zu präsentieren. Dabei spielen Inhalte eine entscheidende Rolle, um das Interesse der Zuhörer zu wecken und sie für das Unternehmen zu gewinnen.
Um erfolgreiches Storytelling in Firmenpräsentationen umzusetzen, sollte man zunächst die zentralen Botschaften des Unternehmens identifizieren. Diese können zum Beispiel die Unternehmensphilosophie, die Produkt- oder Dienstleistungsangebote oder die Erfolgsgeschichten des Unternehmens umfassen. Anschließend gilt es, diese Botschaften in eine kohärente und fesselnde Geschichte zu verwandeln, die das Publikum anspricht und mitnimmt.
Während des Vortrages ist es wichtig, auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Zuhörer einzugehen. Die Geschichte sollte dementsprechend an das jeweilige Publikum angepasst und deren Interessen und Fragen berücksichtigt werden. Darüber hinaus sollte man darauf achten, eine gute Balance zwischen informativen und emotionalen Inhalten zu finden, um das Publikum sowohl rational als auch emotional anzusprechen.
Insgesamt trägt erfolgreiches Storytelling in Firmenpräsentationen dazu bei, das Interesse der Zuhörer zu wecken, die Botschaften des Unternehmens effektiv zu vermitteln und letztendlich eine positive Wahrnehmung des Unternehmens zu fördern. Mit einer gut erzählten Geschichte können Unternehmen ihre Inhalte auf ansprechende Weise präsentieren und sich somit nachhaltig im Gedächtnis der Zuhörer verankern.