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Immer in Eile: Wie Webseiten gelesen werden

Internetleser sind nicht sehr geduldig – und sie entscheiden sehr schnell darüber, welche Webseiten sie lesen wollen und welche nicht. Was folgt daraus für das Webdesign? Mit dem Wissen um Gewohnheiten und Vorlieben können wir die wichtigen Dinge dort platzieren, wo sie auf alle Fälle wahrgenommen werden.

Schnelles Urteil über die Optik

Die Menschen können heute eine Vielzahl von Webseiten lesen und Informationen auswählen. Sie sind gewöhnt daran, dass sie schnell finden, was sie suchen – sonst klicken sie weiter. Sie wissen außerdem, dass es eine Menge unseriöser Informationen im Netz gibt, und wollen sich mit so etwas gar nicht erst befassen. Für einen Webseitenbetreiber ist deshalb die erste Herausforderung, dass seine Seite überhaupt als seriös eingestuft und nicht sofort wieder geschlossen wird. Mehr als 90 Prozent beurteilen aufgrund des Designs, ob sie Webseiten lesen wollen oder nicht.

Webseiten lesen ist anders

Webseiten lesen wird von den Nutzern meist als anstrengender wahrgenommen als Gedrucktes: Der Bildschirm ist eine Lichtquelle, in die man hineinblicken muss, um die Buchstaben wahrzunehmen. Das ist unangenehm für die Augen. Außerdem spiegelt und flimmert die Oberfläche. Viele lesen dort langsamer. Auch zwischen den Geräten gibt es Unterschiede: Im Büro am PC wird anders gelesen als im Bus auf dem Smartphone. Unterwegs ist die Konzentration besonders niedrig, der Bildschirm des Smartphones ist nur klein. Umso wichtiger ist es, die Seiten so zu gestalten, dass sie über die unterschiedlichen Geräte optimal bei den Nutzern ankommen.

Wie wird gelesen?

Kinder lernen lesen, indem sie einzelne Buchstaben zu Wörtern zusammensetzen. Leseerfahrene Erwachsene begreifen dagegen Worte als Ganzes anhand der äußeren Form. Auch Fehler oder vertauschte Buchstaben stören deshalb nicht den Gesamteindruck.

Beim Webseiten lesen gleiten die Augen meist im Schnellverfahren über den gesamten Bildschirm. Dabei werden zwei Arten von Suche unterschieden.

Scanning:

Hier sucht der Leser nach einer konkreten Information, zum Beispiel einer Jahreszahl, einem Namen oder einem Preis. Es soll so schnell wie möglich gehen. Die Aufmerksamkeit ist allein auf die erwartete Zahl oder das Wort gerichtet. Alles andere wird ausgeblendet.

Skimming:

Dabei versucht der Leser im Schnellverfahren herauszufinden, worum es geht, ohne sich mit Details aufzuhalten. Möglicherweise liest er ihn später genauer, wenn der Text die Informationen verspricht, die er gesucht hat. Möglicherweise hat die Überschrift aber auch Erwartungen geweckt, und er überprüft zunächst, ob diese in dem Text erfüllt werden, oder ob es doch um etwas anderes geht.

Erfolgreiche Lesemuster

Mithilfe von Eyetracking, also der Aufzeichnung von Augenbewegungen, haben Forscher herausgefunden, dass Webseitenleser bestimmten Mustern folgen. Diese sind von der Schriftrichtung von links nach rechts beeinflusst. Auf diesen Erkenntnissen lassen sich Webdesign und eine effektive Menüführung aufbauen. Man unterscheidet zwei Typen: Z-Muster oder F-Muster.

Das Z-Muster:

Hier beginnt der Leser links oben auf dem Bildschirm, typischerweise der Ort, wo Unternehmen ihr Logo unterbringen, gleitet nach rechts bis zum Rand, überfliegt das darunter liegende Bild und beginnt ein Stück tiefer erneut von links nach rechts zu lesen, zum Beispiel eine Überschrift.

Das F-Muster:

Auch hier folgt das Auge zunächst dem, was ganz oben steht, von links nach rechts. Danach springt der Blick wieder zum linken Rand und beginnt dort erneut mit einer Schlagzeile von links nach rechts. Am linken Rand lässt sich auch gut eine Menüführung platzieren, als Ergänzung zur Topnavigation.
Die Lesemuster werden sinnvollerweise ergänzt mit passenden Bildern und grafischen Elementen.

Und der Inhalt zählt doch!

Nur eine Minderheit liest tatsächlich Artikel im Web von Anfang bis Ende. Das hängt allerdings auch vom Thema, vom Stil und vom Inhalt ab. „Satisficing“ heißt die Taktik, bei der man so lange liest, so lange der Text das Informationsbedürfnis ausreichend befriedigt. Dieses Kunstwort entstand aus „satisfying“ und „suffice“. Wird es wirr oder uninteressant, springt der Blick zum nächsten Abschnitt oder zum nächsten Kapitel. Treffen die Themen ein Bedürfnis und sind gut aufgearbeitet, wird dies auch honoriert.

Fazit

Eine kurze Verweildauer und hohe Absprungraten sind ein deutliches Zeichen dafür, dass die Seite nicht die gewünschte Aufmerksamkeit bekommt. Hier ist zu prüfen, ob das Design die Seh- und Lesegewohnheiten ausreichend berücksichtigt. Zu überprüfen ist aber auch die Qualität des Inhalts. Damit die Nutzer die Webseiten lesen, müssen alle Faktoren passen und aufeinander abgestimmt sein. Aber die Arbeit lohnt sich!

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